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Das Meerschweinchen als Eisbrecher?

Weder ist das Meerschweinchen ein Schwein aus dem Meer noch mit Eisbrecher das Spezialschiff gemeint, das in der Lage ist Eis zu brechen und so das Zufrieren von Schifffahrtsrouten verhindert. Und doch beschreibt dieses Bild eben genau das, was die tägliche Arbeit mit Menschen oft bedeutet: sich neue Wege zu den Kindern, Erwachsenen, Klienten bahnen, dabei eisige Stimmungslagen durchbrechen sowie scheinbar unüberbrückbare Hindernisse überwinden und letztendlich dafür sorgen, dass diese Zugänge nicht wieder gefrieren.

Eisbrecher, also Kommunikationsmittel sind zum Beispiel geschickte, leicht zu beantwortende Fragen, die das Interesse des/der Befragten wecken und gleichzeitig zum gewünschten Thema hinführen. In der Pädagogik werden darüber hinaus Methoden wie Genogrammarbeit oder Partizipation sowie Spiel- und Sportangebote genutzt. Die tiergestützte Intervention ist eine weitere Methode, der sich die respekT!ERt GbR bedient, um erfolgreich mit Kindern, Jugendlichen und Familien zu arbeiten.


Tiergestütze Interventionen

„Eine tiergestützte Intervention ist eine zielgerichtete und strukturierte Intervention, die bewusst Tiere in Gesundheitsfürsorge, Pädagogik und Sozialer Arbeit einbezieht und integriert, um therapeutische Verbesserungen bei Menschen zu erreichen.“ Tiergestützte Intervention ist der Über- bzw. Sammelbegriff und vereint tiergestütze Pädagogik, tiergestützte Therapie, tiergestützte Aktivität und tiergestützte Förderung. (Definitionen der IAHAIO* und der ISAAT* für tiergestützte Interventionen (TgI) aus dem “white paper“)

Mit diesen Interventionen ist also keine besondere pädagogische Ausrichtung gemeint, welche in ihrer Anwendung eine spezielle Zielgruppe anspricht, die wiederum einen besonderen Bedarf in unterschiedlichen Förderbereichen aufweist oder eine Tieraffinität voraussetzt. Vielmehr ist sie als neues zusätzliches Mittel gedacht oben genannter Problematik noch gerechter zu werden bzw. einen weiteren Ansatz zu dessen Lösung vorzuhalten. Ein weiterer Weg zum Ziel also …


Beispiele aus der täglichen Arbeit

Wir bahnen uns unseren Weg zu den Kindern und Jugendlichen:
Tiere können ein völlig neutraler Eisbrecher im Beziehungsaufbau sein. Der Klient sieht wie positiv mit einem Tier umgegangen wird und assoziiert einen wohlwollenden Charakter des Pädagogen. Über das Tier kommt man schnell ins Gespräch ohne dabei dem Klienten das Gefühl zu vermitteln, seine Hilfebedürftigkeit ist alleiniger Anlass für ebendieses. Man schafft einen vollkommen neuen Zugang zu den zu betreuenden Personen. Das Tier selbst ist völlig wertfrei und neutral den zu betreuenden Personen gegenüber. Als Hilfeempfänger die Sicherheit zu haben, nicht bewertet werden zu können, hat zur Folge, dass Unsicherheiten sowie Ängste gemindert werden. Tiere werden sozusagen als „soziale Katalysatoren“ eingesetzt, denn allein die Anwesenheit eines Tieres und das damit verbundene Gefühl einer Situation nicht allein ausgesetzt zu sein, reduzieren beim Menschen nachweislich Stress und Angst.

Wir stellen uns Herausforderungen und überwinden Hindernisse:
Durch die bloße Beobachtung von Tieren (speziell von Herden- oder Fluchttieren) kann die Brücke zu eigenen sozialen Verhaltensweisen geschlagen werden und auf eine Art veranschaulicht werden, wie es mit dem gesprochenen Wort nicht denkbar wäre. Die Tiere fungieren als Spiegel des eigenen Verhaltens. Sollte eine zu betreuende Person beispielsweise durch Übergriffe gegenüber Geschwistern auffällig geworden sein, könnte man diese beispielsweise in Kontakt mit Fluchttieren bringen. Der zu betreuenden Person wird es nicht gelingen dem Tier nahe zu kommen, wenn es das an Bruder oder Schwester praktizierte Verhalten auch am Tier anwendet. Im Gegenteil, um das Tier berühren zu dürfen, muss die zu betreuende Person sich selbst reflektieren, sich auf sein tierisches Gegenüber einlassen und sein/ihr Verhalten entsprechend anpassen.

Wir halten den Weg zu unseren Kindern, Jugendlichen und Familien „eisfrei“:
Eine tiergestützte Intervention kann darüber hinaus so angewandt werden, dass die zu betreuende Person mit einem kränkelnden oder älteren Tier samt entsprechender Begleiterscheinungen in Kontakt gebracht wird. Die zu betreuende Person, welche sich normalerweise in der Rolle des Versorgten befindet, kommt somit plötzlich in die Rolle des Versorgers. Die Person erkennt, dass es dem Tier nicht besonders gut geht und dieses ebenso auf Hilfe angewiesen ist, wie die zu betreuende Person selbst. Die Hilfestellung für das Tier, kann nun aber eine Person erbringen, die durch herkömmliche Methoden nicht so einfach in eine Versorgerrolle hätte gebracht werden können. Tiere können außerdem als Positiv-Verstärker eingesetzt werden: Hat eine zu betreuende Person den Wunsch zu einer ganz bestimmten Tierart oder zu einem ganz bestimmten Tier Kontakt zu haben, kann dies als Belohnung eingesetzt werden

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Mareike Götz

Mareike Götz

Ergotherapeutin (B.Sc.)

Hallo, ich heiße Mareike Götz, ich habe meine Ausbildung zur Ergotherapeutin 2015 und im Anschluss mein Bachelorstudium 2017 in Hildesheim abgeschlossen.

Ich liebe die Natur - Wälder, Pflanzen und Tiere faszinieren mich, solang ich mich erinnern kann. Dass ich diese Interessen zu meinem Beruf machen kann, kam mir lange nicht in den Sinn - denn ich wollte “was mit Menschen” machen. Menschen in ihrer selbstständigen Lebensführung zu unterstützen, durch Krisenzeiten zu begleiten, dabei ihre individuellen Stärken zu fördern und sie ihre Selbstwirksamkeit entdecken zu lassen, wird mein eigenes Leben wohl immer bereichern. Nach meinem Studium bot sich mir die Chance, meine Arbeit als Ergotherapeutin mit meiner Liebe zu Tier und Natur zu verbinden - in den letzten 7 Jahren durfte ich in der Nähe von Osnabrück als Praxisleitung viele Erfahrungen im Bereich der tiergestützten Ergotherapie sammeln und habe 2019 die Weiterbildung zur Fachkraft für tiergestützte Intervention am Institut für soziales Lernen mit Tieren erfolgreich abgeschlossen. Die Möglichkeiten, die Tiere uns als Begleiter:innen in den therapeutischen Settings bieten können, kann ich mir aus meiner Arbeit nicht mehr wegdenken.

Nachdem der Wunsch, in die alte Heimat zurückzukehren, im letzten Jahr immer stärker wurde, gab eine Stellenausschreibung von respekT!ERt den finalen Anstoß, den Schritt zu gehen. Gemeinsam mit meinen Briardhündinnen Betty und Bacca bin ich seit März 2024 Teil des respekT!ERt-Teams.

Ich freue mich auf die neuen Menschen, die ich ein Stück auf ihrem Lebensweg begleiten darf und alle Erfahrungen, die an diesem Ort auf mich warten.

Florian Dürre

Florian Dürre

Tierpfleger

Hallo, ich heiße Florian Dürre und bin gelernter Orthopädietechniker. 2018 habe ich eine Ausbildung zum Ergotherapeuten begonnen und nebenbei auf einem Arche-Hof tierpflegerische Tätigkeiten übernommen. Die Arbeit bei den Tieren war für mich neben der schulischen Ausbildung eine willkommene Abwechslung und ich habe viele Erfahrungen sammeln können im Umgang mit Nutztieren.

Schon mein gesamtes Leben lang beschäftige ich mich mit den unterschiedlichsten handwerklichen Tätigkeiten - alte Dinge zu reparieren oder Neues zu erschaffen bereitet mir große Freude. Ich verbringe meine Zeit am liebsten damit, kreativ zu sein, Lösungen zu finden und dabei ein wenig zu pfuschen ;-) Als sich mir die Möglichkeit geboten hat, Teil des respekT!ERt Teams zu werden, konnte ich nur zusagen. Meine größten Leidenschaften - die Tiere und das Handwerk - in meinem Beruf zu verbinden, klang unglaublich verlockend. Ich freue mich darauf, mich der neuen Herausforderung mit all ihren Möglichkeiten zu stellen - unterstützt werde ich von meinen Briardhündinnen Betty und Bacca, wenn sie nicht gerade als Begleitung in den tiergestützten Settings gebraucht werden.

Chiara Meyer

Chiara Meyer

Ergotherapeutin

Hallo, ich bin Chiara Meyer und gelernte Ergotherapeutin. Im Januar 2023 habe ich zusätzlich meine Weiterbildung zur Pferdegestützten Therapeutin erfolgreich abgeschlossen. Durch diese Weiterbildung haben sich meine Türen bei dem Träger respekT!ERt geöffnet und seit Oktober 2023 gehöre ich ganz offiziell zum Team.

Im bin mit Leib und Seele Ergotherapeutin und habe mich hier besonders mit dem Thema ADHS/ADS im Pädiatriebereich beschäftigt und fortgebildet. Die Zeit vor respekT!ERt verbrachte ich in einer Praxis in Walsrode.

Ich freue mich hier die Möglichkeit zu haben, mein Hobby mit dem Beruf zu verbinden. Schon vor Beginn meiner Ausbildung zur Ergotherapeutin war es immer mein Wunsch Tiere in der Ergotherapie mit einzubinden und unterschiedlichen Menschen wundervolle Momente mit den Tieren zu ermöglichen. Besonders die Pferde spielen in meinem Leben eine große Rolle, so dass mir das Wohl dieser Tiere besonders wichtig ist. Genau deshalb mache ich aktuell eine Weiterbildung zur Pferdeverhaltenstrainerin, um das Wohl der Tiere während der Therapie immer im Auge zu behalten und immer pro Tier zu arbeiten.

Zusätzlich begleitet mich meine Cocker-Spaniel-Chihuahua Hündin Mali bei der Arbeit. Hunde und auch Pferde begleiten mich schon mein Leben lang. Vom Familienhund im Elternhaus und vielen Reitstunden in Reitschulen, bis hin zu einem eigenen Hund und eigenem Pferd.

Meine Hauptaufgabe bei respekT!ERt ist es, mich um die kürzlich neu eröffnete Ergotherapie Praxis (Nov 23) zu kümmern aber natürlich wird man mich auch in anderen tiergestützten Settings erleben können.

Ich freue mich auf wundervolle Momente in der Mensch - Tier - Kommunikation und eine gute Zusammenarbeit

Lucie Röske

Lucie Röske

Tierpflegerin

Hallo zusammen, ich bin Lucie und seit Juni `23 Teil des Teams von respekT!ERt, damit habe ich mir einen kleinen Traum erfüllt.

Ich bin mit Tieren aufgewachsen und hatte seit meiner frühen Kindheit immer ein besonderes Verhältnis zu Tieren. Dennoch habe ich beruflich zunächst einen anderen Weg eingeschlagen und eine Ausbildung zur Kauffrau im Bereich Büromanagement erfolgreich abgeschlossen. So richtig erfüllen konnte mich mein Beruf jedoch nicht und so habe ich nebenher eine Ausbildung als osteopathische Pferdetherapeutin begonnen. Auf diese Art und Weise erweitere ich mein Wissen über Pferde Stück für Stück und vor allem war dies, die Eintrittskarte mein Hobby zum Beruf zu machen. Ich reite von Kind auf eine Islandstute im Rahmen einer Reitbeteiligung und verbringe einen Großteil meiner Freizeit in guter Gesellschaft unterschiedlichster Tierarten. Bereits als Kind habe ich die Arbeit auf dem Bauernhof lieben und kennengelernt. Ich habe mit großer Begeisterung bei meinen Großeltern auf ihrem Bauernhof mit angepackt, wo es was anzupacken gab und vor allem das Versorgen und der Umgang mit Hühnern, Schafen, Pferden, Kaninchen und Meerschweinchen hat mir besondere Freude bereitet und begleitet mich bereits mein Leben lang. Auch Hunde sind ein wesentlicher Teil meines Lebens und bereits im Schulalter habe ich als Hundesitterin gejobbt. Als respekT!ERt die Stelle der Tierpflege ausschrieb, bewarb ich mich und bekam schlussendlich die Chance mein Können unter Beweis zu stellen. Ich bin froh und glücklich Teil des Teams zu sein und nun meinen beruflichen Alltag mit so vielen Tieren an der frischen Luft, in der Natur verbringen zu dürfen.

PS. und wer weiß, vielleicht begleitet mich ja auch schon bald eine kleine Fellnase bei der Arbeit :-)

Miriam Obermüller

Miriam Obermüller

Tierpflegerin und Fachkraft für tiergestützte Aktivitäten

Hallo, ich heiße Miriam Obermüller, bin seit Februar 2022 zertifizierte Fachkraft für tiergestützte Intervention und gehöre quasi direkt seitdem, obwohl eigentlich sogar schon ein bisschen vorher, zum Menschenteam von respekT!ERT. Ursprünglich komme ich aus Hamburg und habe Biologische Diversität & Ökologie an der Universität Göttingen studiert. In den drei Jahren konnte ich mir viel Wissen über die Ökosysteme und besonders auch die zahlreichen Tiere unseres Planeten aneignen. Da mir das Studium jedoch zu theorielastig war, absolvierte ich danach einen Bundesfreiwilligendienst in einer Wildtierauffangstation in Schaumburg. Diese Arbeit war unglaublich faszinierend und erfüllend. Heimische Wildtiere zu pflegen, aufzuziehen und auszuwildern ist meiner Meinung nach sicher eine der schönsten Arbeiten, die man ausüben kann. Also entschloss ich mich hier die Ausbildung zur Zootierpflegerin zu machen und arbeitete noch weitere drei Jahre in der Wildtierstation. Neben der Tierpflege wurde ich in die Umweltpädagogikangebote der Station eingearbeitet und leitete diesen Bereich für zwei Jahre. Dies war für mich eine vollkommen neue Erfahrung: ich durfte meine geliebte Arbeit mit den Tieren mit den verschiedensten Menschen verbinden und die Menschen hierfür begeistern. Diese Arbeit wuchs mir immer mehr ans Herz und ich recherchierte nach möglichen Arbeitsfeldern, in denen ich Mensch und Tier noch enger zusammenbringen konnte. Als ich über den Einsatz tiergestützter Interventionen stieß, war mir klar, dass ich mehr über diese Arbeit wissen wollte. Ein zweimonatiges Praktikum am „Institut für soziales Lernen mit Tieren“ bestätigte mich in meiner Annahme, endlich meinen beruflichen Weg, oder eher gesagt mein berufliches Ziel, gefunden zu haben. Ich begann im Oktober 2020 die Fortbildung zur „Fachkraft für tiergestützte Intervention“. Ich hatte das unglaubliche Glück, dass sich meine Hospitation bei respekT!ERT direkt in die Möglichkeit verwandelte hier als Fachkraftfür TGI zu arbeiten. Einen Tag die Woche darf ich zudem noch in meinem Beruf als Tierpflegerin arbeiten und mich um die vielen großartigen Tiere hier auf dem Hof kümmern.